Améry, Jean (Autor)
Die Essays, zwischen 1969 und 1976 geschrieben, erschrecken durch ihre Aktualität. Ausgehend von seinem Judesein, das ihm von den Nürnberger Gesetzen aufgezwungen wurde, beschreibt Améry seine existentielle Bindung an Israel, seine Solidarität ist jedoch nicht bedingungslos. Und doch ist für ihn Israel das Land, das allen entrechteten Juden der Welt den aufrechten Gang gelehrt hat. Hier spricht sein Schmerz, weil er, von jeher ein Linker, die Neue Linke, die Israel als kolonialistisch betrachtet, nicht mehr erreichen kann: Ihr selbstgerechter Antizionismus steht ihm als unausrottbarer Antisemitismus klar vor Augen.
Erschienen 2024 in Stuttgart im Verlag: Cotta